
…schmutzige Hände? Das ist natürlich Quatsch. Dafür schraube ich viel zu gerne. Außer an Motoren. Mochte ich bei meinem Mofa schon nicht, wurde beim Auto und Motorrad nicht besser und mein Diesel im Segelboot hats mir nun endgültig versaut.
Der Elektromotor für mein Segelboot
Segeln mit kleinem Budget, das ist nach wie vor mein Ding, auch wenn jetzt natürlich das Boot etwas größer ist.
Somit kann ich schonmal soviel verraten, es wird kein Motor der üblichen Motorenhersteller. 15.000€ + nur für den Elektromotor ohne Batterien etc., das geht für mich einfach nicht klar.
Aber wie wähle ich den Richtigen aus. Auch unabhängig von den Kosten?
Leistung des Elektromotors
Neben der Reichweite ist die notwendige Leistung wohl das strittigste Thema. Elektromotoren werden in KW angegeben, Diesel in der Regel in PS. Jetzt lässt sich das ganze natürlich leicht umrechnen. 1PS entspricht 0,735KW.
Somit sollte ein 30PS Diesel durch einen 22,5KW Elektromotor ersetzt werden (30×0,735=22,5)
So einfach ist das dann leider doch nicht. Elektromotoren lassen sich nunmal nicht mit Dieselmotoren vergleichen.
Stichwohrt Drehmoment.
Während bei einem Diesel das volle Drehmoment erst bei sehr hohen Drehzahlen anliegt, steht dieses beim Elektromotor sofort zur Verfügung.

Spannend ist hier die zweite Grafik von Oceanvolt. Hier wird ein 25KW Elektromotor mit einem 80PS Dieselmotor verglichen. Wichtig ist hier, dass du bei Verwendung eines Elektromotors auch einen passenden, größeren Propeller benötigst, um den Vorteil des höheren Drehmomentes nutzen zu können. Aus deren Messungen ergiebt sich, dass der erheblich Leistungsstärkere Dieselmotor den Elektromotor erst etwas später als ungefähr 75% der maximalen Drehzahl überholt. Die in der Grafik angezeigten Drehzahlen sind die des Propellers. Die Motordrehzahl, bei der der Dieselmotor die Maximale Leistung bringt sind in diesem Fall etwa 3000U/min. D.h. ab einer Drehzahl auf deiner Anzeige von 2200U/min „überholst“ du den Elektromotor.
Was bedeutet das nun für den auszuwählenden Motor?
Im Grunde, Faustregel 1/3 der Leistung des empfohlenen! Dieselmotors genügt für den Elektromotor bzw stellt das Minimum dar. Je nachdem wie viel Sicherheitsreserve du haben möchtest. Da spielt dann aber jedoch das Thema Leistungshunger der Elektromotoren mit rein und wird Thema bei der Batteriebank.
Man kann das Thema auch anders angehen.
Erfahrungswerte haben folgendes gezeigt:
0,5KW je Tonne Bootsgewicht bringen dich auf 70% der Rumpfgeschwindigkeit.
Nehmen wir nun ein Segelboot 40ft mit 8,5t Gewicht auf dem Papier.
8,5t x 0,5 = 4,25KW für 70% Rumpfgeschwindigkeit. Bei diesem Boot sind das 5,6kn
Nun rechnet man für jeden Knoten schneller die doppelte Leistung. Somit 6,6kn Fahrt – 8,5KW usw.
8kn Rumpfgeschwindigkeit sind dann etwa 17KW.
Natürlich immer ausgehend von guten Bedingungen. Gegenwind und Wellen reduzieren natürlich die Geschwindigkeit.